RuheForst. Ruhe finden.

Ende April feierte der RuheForst Pfälzerwald bei Bad Dürkheim 10-jähriges Bestehen. Die Anlage wurde seither mehrfach erweitert und ist als Ort würdevoller Naturbestattung beliebt. Die Waldbestattung ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.„Der Wald hat für viele Menschen eine mystische Bedeutung“, erklärt Bürgermeister Christoph Glogger den Trend zur Waldbestattung und Dekanin Ulla Hoffmann sieht in diesem Ort des Lebens eine besondere Quelle des Trostes. Sie erklärt, die Bestattung sei ein Übergangsritual von einem in ein anderes Dasein. Diesen Übergang würdevoll und mit Wertschätzung zu begleiten, sei für die trauernden Angehörigen von großer Bedeutung, da sie sich in einer besonders sensiblen Situation befänden. Dies gelinge den Mitarbeitern des Forstamtes in vorbildlicher Weise.

Forstamtsleiter Frank Stipp blickte auf die Gründung des RuheForstes vor 10 Jahren zurück. Er erläutert, in einer Phase der sich wandelnden Bestattungskultur, hätten Stadt und Forstamt gemeinsam beschlossen, neue Wege zu gehen. Joachim Reber vom Bestatterverband Rheinland-Pfalz informiert, dass in der Region mittlerweile 65 Prozent der Bestattungen Feuerbestattungen und nur noch 35 Prozent Erdbestattungen seien, vor 20 Jahren sei das Verhältnis noch umgekehrt gewesen. Der Trend zur Urnenbestattung sei wesentlich durch die stark gewachsene Mobilität der Bevölkerung und den Trend zum Singlehaushalt verursacht. Die Tatsache, dass für RuheForst mittlerweile sogar mit einem Werbebanner auf dem Betzenberg geworben werde sei, so Reber, ein wichtiges Zeichen, dass das Thema Sterben nicht mehr so stark tabuisiert wird.

„In einer immer älter werdenden Gesellschaft ist es wichtig, sich den gesamtgesellschaftlichen Themen Sterben und Tod zu stellen“, sagt Bürgermeister Glogger und verweist auf die Bemühungen in Bad Dürkheim um ein stationäres Hospiz. Auch der Eröffnung des RuheForstes waren langwierigen Vorarbeiten vorausgegangen und zunächst ein knapp 50 Hektar großer Bestattungswald an der Steige zwischen Bad Dürkheim und Frankenstein ausgewiesen. Die gute Erreichbarkeit über die B 37, das ebene Gelände und die ansprechende Naturausstattung haben den Ausschlag dafür gegeben: Die Nachfrage übertraf vor allem in der Anfangszeit alle Erwartungen und ist heute ungebrochen hoch.

Der RuheForst Pfälzer Wald liegt im Limburg-Dürkheimer Wald, der zu gleichen Teilen der Stadt Bad Dürkheim und dem Land Rheinland-Pfalz gehört. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Forstamt Bad Dürkheim auch im RuheForst hat sich bewährt.

RuheForst Geschäftsführer Jost Arnold betätigt: „Die Waldbestattung ist deutschlandweit ein Thema. 62 RuheForste gibt es mittlerweile. Und hebt nochmals ein wichtige Besonderheit hervor: “Die Grabpflege in einem RuheForst übernimmt die Natur im Wandel der Jahreszeiten“.

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